Alzheimer Angehörigen-Gruppen

Ein Angebot der Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg für Menschen, deren Angehörige von einer Alzheimer Krankheit oder einer anderen Demenzform betroffen sind.

Ein Mensch, den wir ein ganzes Leben lang kannten, ist nicht mehr er selbst. Er verliert den Überblick und seine Erinnerung. Er kann nicht mehr schreiben, rechnen und lesen. Und zuletzt verliert er seine Sprache und kann auch uns nicht mehr verstehen. Das alles geschieht in einem Zeitraum von wenigen Jahren. Was am Anfang wie Schusseligkeit oder Vergesslichkeit wirkt, endet in völliger Hilflosigkeit. Eine der Demenzformen ist die Alzheimer Erkrankung, die eine „irreversible degenerative Hirnerkrankung“ ist: sie nimmt einem Menschen seine geistigen Fähigkeiten. Bis heute ist dieser Prozess nicht zu stoppen.

Die Ursachen dieser Krankheit sind ebenfalls noch nicht bekannt. Diese und andere Demenzerkrankungen trifft meistens mehrere Menschen zugleich: den Kranken – und seine Angehörigen, die früher oder später die volle Verantwortung und Pflege für den Erkrankten übernehmen müssen. Weil er nicht mehr in der Lage ist, einen einzigen Tag oder auch nur wenige Stunden ohne Betreuung auszukommen.

Hautnah erlebt die Familie oder der Partner den geistigen Abbau eines geliebten Menschen, der eines bis zuletzt behält: seine Sehnsucht nach Zärtlichkeiten und Zuwendung. Die Anforderungen übersteigen meistens die Belastungsfähigkeit der Angehörigen, der seelische Druck kann sehr groß werden und sie ziehen sich aufgrund der Überbelastung aus ihrem Freundes-und Bekanntenkreis zurück. Um aus dieser Isolation wieder herauszufinden, wurden 1990 die Angehörigen Gruppen unter dem Dach der Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg eingerichtet.

Hier finden die Angehörige gegenseitige Unterstützung, tauschen Erfahrungen aus und haben die Möglichkeit zu Gesprächen mit Menschen, die wissen, worum es geht. Dieses monatlich stattfindende Treffen kann die belastende Situation zuhause erleichtern.

Angehörige sagen, was die Gruppen ihnen gibt:

• „Ich finde Geborgenheit und Trost in der Gemeinschaft“

• „Man kann sich auch mal gehen lassen, ohne sich schlecht zu fühlen“

• „Wichtig ist die Bereicherung durch die Erfahrung anderer und die Vermittlung von Hintergrundwissen über diese Krankheit.“

• „Man erlebt wieder ein Stück Freizeit.“

Ziel der Angehörigen Gruppen ist es, die pflegenden und betreuende Angehörigen zu entlasten, sie in ihren Selbsthilfepotentialen zu fördern und sie im Prozess der schleichenden Veränderung beim Erkrankten zu begleiten.

Struktur der Gruppen

Die Gruppen werden in Form von moderierten, offenen Gruppen geführt. Dies bedeutet, dass die Gruppen durch eine erfahrene Gruppenleiterin begleitet werden, die neben dem Erfahrungsaustausch wichtige Fachinhalte mit einbringt und regelmäßig neue Betroffene an der Gruppe teilnehmen können. Es gibt eine Gruppe am Nachmittag und eine Gruppe am Abend. Über die Jahre hat sich die Verteilung der Gruppen so entwickelt, dass an der Nachmittagsgruppe eher Ehepartner teilnehmen und in der Abendgruppe eher Kinder, Schwiegerkinder und andere Angehörige.

Zeit und Ort der Gruppensitzungen

Die Treffen finden einmal monatlich an einem Montag statt. Die Nachmittagsgruppe beginnt um 14:30 Uhr und die Abendgruppe um 19.30 Uhr.

Beide Gruppen finden im Seminarraum der Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg, Karlstr. 24/1, Ludwigsburg statt.

Sie wollen an der Angehörigen Gruppe teilnehmen?

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Der erste Kontakt findet mit der Geschäftsstelle der Diakonie- und Sozialstation statt. Von hier erhalten Interessierte einen Beratungstermin mit der Gruppenleiterin Karin Wintterle. Dieses Gespräch dient dazu, die individuelle Situation mit den dazugehörigen Problemlagen zu betrachten. Außerdem werden die sich daraus ergebenden möglichen Hilfsangeboten und Umgangsveränderungen mit Ihnen besprochen. Sie werden als evtl. neuer Gruppenteilnehmer auf die Situation, in einer Gesprächsgruppe zu sein, vorbereitet. Hier erfahren Sie auch wann und wo die Treffen genau stattfinden. Das Beratungsgespräch können Sie unabhängig, ob Sie an den Gruppentreffen teilnehmen wollen oder nicht, wahrnehmen, denn nicht für jeden ist die Gruppensituation die optimale Lösung. Die vertraulichen Beratungsgespräche finden nach individueller Terminvereinbarung mit der Gruppenleiterin in den Büroräumen der Diakonie- und Sozialstation in der Karlstr. 24/1 in Ludwigsburg statt.

Kontakt

Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg gGmbH
Alzheimer Angehörigen Gruppen
Untere Marktstraße 1
71634 Ludwigsburg
Tel. 07141/ 95 42 850
Fax 07141/ 95 42 150
E-Mail: alzheimer-gruppe-lb(a)t-online.de
 


Weiter führende Links

www.deutsche-alzheimer.de
www.alzheimer-bw.de
www.hirnliga.de

Eine Reportage über den Umgang mit demenziell erkrankten Angehörigen erschien am 13.10.2018 in der Stuttgarter Zeitung. Mit freundlicher Genehmigung dürfen wir die Reportage veröffentlichen.