Spannend wie im Casino

Bingo! Diesen erfreuten Ausruf hört man seit kurzem häufiger in der Tagesstätte „Lebensgarten“ in der Schwarzwaldstr. 41 in Neckarweihingen. Dann nämlich, wenn das gleichnamige Spiel auf dem Tisch steht, umgeben von einer Runde gespannt draufblickender Gäste. Diese kommentieren eifrig jede der Lostrommel entfallende Zahlenkugel. Wessen ausgewählte Tippreihe sich nach mehreren durchgeführten Ziehungen zuerst erfüllt, feiert seinen Sieg unter lautem Beifall mit einem schneidigen "Bingo“.

Vertreterinnen von MeTera um Vorsitzende Dimitra Kiakou (3.v.l.) informieren sich vor Ort über die Demenzbetreuung

Zu verdanken ist dieser von den Tagesstättengästen heiß geliebte Zeitvertreib dem Verein MeTera e.V. aus Kornwestheim. MeTera (übersetzt „Meine Erde“) ist eine aus Griechenland stammende international verbundene Frauenvereinigung, die humanitäre und soziale Anliegen fördert.

Die Vorsitzende Dimitra Kiakou und ihre Kolleginnen Konstadia Firipi, Evangelia Rissafi, Dimitra Potsi und Despina Molozidou besuchten kürzlich die Tagesstätte, um eigens  erworbene therapeutischen Spiele persönlich vorbeizubringen. Die hochwertigen und in der Anschaffung teuren Spiele sind speziell auf den Bedarf für Menschen mit Demenz abgestimmt. Sie dienen dem Geschicklichkeitstraining und stärken motorische und kognitive Fähigkeiten. „Den größten Nutzen stiften sie als Auslöser lauten Lachens und Heiterkeit“, befand die Leiterin der Tagesstätte, Daniela Staaks augenzwinkernd. Sie stellte den Besucherinnen das Konzept der Betreuungsgruppen vor, das Aktivierung, kreatives Gestalten und gemeinschaftliche Aktionen enthält. Unter Anleitung einer Pflegefachkraft engagieren sich Ehrenamtliche in der Fürsorge um demenzerkrankte Menschen.

Die Tagesstätte dient nicht nur den Gästen selbst. Die stellvertretende Teamleiterin des Pflegedienstes, Bärbel Falkenecker machte deutlich, wie pflegende Angehörige etwas Freiraum von der Rund-um-die-Uhr-Zuständigkeit erhalten, wenn Ehepartner einmal wöchentlich dort betreut werden. Aktuell sei die Tagesstätte dienstags und donnerstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

Der Geschäftsführer der Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg, Thomas Schickle, bedankte sich bei Dimitra Kiakou für die außergewöhnliche Spende. Die Zeichen der Solidarität und Anerkennung seien auch für die Mitarbeitenden wichtig und stärkten sie in ihrem Dienst.