Seit 1876 im Einsatz für Kranke und Bedürftige

Veröffentlicht am 27.06.2006
in Ludwigsburger Kreiszeitung

Veröffentlicht am 27.06.2006


Seit 1876 im Einsatz für Kranke und Bedürftige

Krankenpflegeverein feiert 130-jähriges Bestehen - Festakt mit Ehemaligen

(vA) - 'Der Krankenpflegeverein rief und alle kamen.' Dekan Hans Frieder Rabus freute sich über die große Resonanz, die das 130-jährige Bestehen von Ludwigsburgs ältestem Hilfsverein bei seinem Jubiläumsfest erfuhr. Viele Mitarbeiter, Patienten und Vereinsmitglieder aber auch Vertreter von Behörden und befreundeten Organisationen feierten mit.
Besonders herzlich wurde Schwester Rosemarie Sigloch begrüßt, die von 1978 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Verein gearbeitet hat. Mit ihr war aus Stuttgart der Vorsteher der Olgaschwestern, Rudolf Mahler, gekommen, der daran erinnerte, dass die Olgaschwestern über einhundert Jahre lang dem Verein ihr Gepräge gaben.
Die Veranstalter hatten das Geburtstagsprogramm barmherzig gestaltet. In einer Festschrift hatte man diverse Grußworte und Informationen gesammelt, die noch einmal deutlich machten, wie viel Gutes der Krankenpflegeverein seit 1876 in der Stadt getan hat.Grüße der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeisters überbrachte Bürgermeister Hans Schmid, der allen einstigen und jetzigen Mitarbeitern dankte für unermüdlichen Einsatz an den Kranken und Bedürftigen in Ludwigsburg.
Mit einer professionell gestalteten Diashow hielten der Geschäftsführer des Vereins Siegfried Schmid und Pflegedienstleiter Thomas Schickle Rückblick auf die letzten 130 Jahre: Was anno 1876 mit dem Dienst von Diakonin Karolina Wildermuth begann, hat sich zu einer großen diakonischen Einrichtung entwickelt, in der allein in der Gartenstraße über 50 Mitarbeiterinnen tätig sind. Weitere 50 Pflegekräfte arbeiten in weiteren Pflegeteams in den Stadtteilen Eglosheim, Hoheneck, Neckarweihingen, Oßweil, Pflugfelden und Poppenweiler.
Dazu kommen 60 Mitarbeiterinnen in der Nachbarschaftshilfe und 25 Sozialarbeiter in der sozialpädagogischen Familienhilfe. Dankbar wurde erwähnt, dass die Pflegeteams durch die Spenden von über 4500 Ludwigsburger Bürgern unterstützt werden.Vieles hat sich seit der Vereinsgründung geändert. Waren die Schwestern lang per pedes unterwegs, so war der Einsatz von Fahrrädern, Mopeds und seit 1962 schmucken Autos eine große Erleichterung. Heute verfügt die Diakonie- und Sozialstation über eine 'rote Flotte' von 50 Autos.
Auch von Schwierigkeiten wurde berichtet: Während die Diakonissen noch vor zwanzig Jahren ihre Dienste per Strichlisten dokumentierten, muss seit Einrichtung der Pflegeversicherung jeder Handgriff schriftlich festgehalten werden.Dass das Ludwigsburger Pflegeteam dennoch nie den Humor verloren hat, das bewiesen dessen musikalische Beiträge, die in einem Blick in die Zukunft gipfelten, der visionär den künftigen Pflegedienst per Hubschrauber beschrieb. Herzlicher Beifall dankte der Mitarbeiterschar, die dieses Fest ausgerichtet hatte. Er galt auch Kirchenmusikdirektor Gerhard Hess, dem Oboisten Andreas Vogel und Ulrich Hermann am Fagott für den musikalischen Rahmen. Beifall hatten auch zehn Vereinsmitglieder verdient, die ihrem Krankenpflegeverein über sage und schreibe fünfzig und sechzig Jahre hindurch die Treue gehalten haben.






Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung

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